Jazz Trio Biondini–Godard–Niggli FABLES OF TIME
Die drei Virtuosen Biondini–Godard–Niggli steuern eine Seelenmusik an, voller Energie, Poesie und feinem Witz. In ihrem neuen Programm FABLES OF TIME widmen sie sich dem Vergessenen, dem wieder Gefundenen und dem neu Ersonnenen. Das Publikum wird Zeuge eines Spiels mit den Erinnerungen und der Kraft der Imagination. Ihre Kompositionen dienen dabei als ideale Sprungbretter für die drei lustvollen Geschichtenerzähler und Improvisatoren.
In der Improvisation liegt die Seele des Jazz. Aus den Tiefen des Gedächtnisses kommt die Melodie. Der Rhythmus schickt die drei Musiker tanzend wieder zurück ins Hier und Jetzt. Wenn sie zusammenkommen, verbinden und verschränken sich nicht nur die Klangfarben der Instrumente, sondern all die auf unterschiedlichen Pfaden gewonnenen Erfahrungen in einer dichten Interaktion.
Michel Godard spielt mit seinen profunden Kenntnissen, die er auf musikalischen Zeitreisen zwischen Mittelalter, Renaissance, Barock, Neuer Musik und Jazz sammeln konnte.
Luciano Biondini lässt sein Akkordeon mit Bravour in die Sphären der Abstraktion abheben und erweist sich doch zugleich geerdet in der Geschichte des Instruments, die sich im Wechselspiel von Volkskultur und kunstsinniger Virtuosität, in ihrer Nähe zum Bodenständigen wie auch zum sphärischen Klang der Orgel der eindeutigen Zuordnung entzieht.
Lucas Niggli schließlich spannt mit seinem rhythmisch treibenden und zugleich melodisch orientierten Spiel einen Bogen von den Freiheiten der Jazzimprovisation über die Energien der Afrikanischen Musik bis hin zu dem im Umgang mit Neuer Musik gewonnenen Feinsinn für Nuancen und strukturelle Differenzierungen.
Luciano Biondini (I) Accordeon
Michel Godard (F) Tuba, E-bass, Serpent
Lucas Niggli (CH) Drums, Percussion
Mit einem Feuerwerk sondergleichen hatte das grandiose Trio um den italienischen Akkordeonisten Luciano Biondini das Publikum richtiggehend verzaubert. Mit stupender Virtuosität, einer ungemeinen Leichtigkeit und heiterem Spielwitz spielen die drei ihr folkloristisch inspiriertes Programm, treiben sich an, befeuern sich gegenseitig. (Christian Rentsch zum Auftritt des Trios am Unerhört Jazzfestival Zürich, 2011)
LUCAS NIGGLI
Der Schweizer Lucas Niggli (1968) ist einer der eigenständigsten und gefragtesten Schlagzeuger Europas, spielte und spielt in unzähligen zum Teil wegweisenden Formationen im Grenzbereich von Jazz, Neuer Musik, Rock und Improvisation. Zu seinen aktuellen Formationen gehören STEAMBOAT SWITZERLAND (mit Dominik Blum und Marino Pliakas), Biondini - Godard – Niggli, KALO YELE (mit Aly Keïta), im Duo mit Charlotte Hug und mit dem Sänger Andreas Schaerer (auch im Quartet A NOVEL OF ANOMALY) sowie verschiedene Formationen von und mit dem Bassisten Barry Guy.
Seine Konzertreisen führten ihn durch die ganze Welt und an viele renommierte Festivals, von Donaueschingen bis Capetown, von Vancouver bis Lucerne Festival. Er arbeitete mit Herbert Fritsch am Schauspielhaus Hamburg in der Produktion Valentin, in versch. Musiktheater Produktionen (ua Staatsoper Hamburg, Lucerne-Festival) und als Bühnen-Solist in Olga Neuwirths Oper „Orlando“ an der Staatsoper Wien (2019).
Er ist als Dozent für Improvisation an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) tätig.
LUCIANO BIONDINI
Er wurde 1971 in Spoleto geboren und begann im Alter von 10 Jahren mit dem Akkordeonunterricht bei dem italienischen Lehrer Renzo Tomassetti. Nach einer klassisch orientierten Ausbildung erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen (Trophèe Mondial de l'Accordéon, Internationaler Preis von Castelfidardo).
Im Alter von 25 Jahren, dank der Begegnung mit dem Gitarristen Valter Ferrero, nähert er sich dem Jazz an. Regelmäßig arbeitet er mit Rabih Abou-Khalil, Rita Marcotulli, Danilo Rea, Kalle Kalima, Javier Girotto, Fabrizio Bosso, Rosario Giuliani, Michel Godard, Ernst Reijseger, Battista Lena und Andreas Schaerer zusammen.
MICHEL GODARD
“Der Schöpfer und Forscher Michel Godard schafft, findet und webt die Verbindungen zwischen den Jahrhunderten und den musikalischen Kulturen. Natürlich durch die Praxis der Improvisation und ihrer Codes, aber auch dank der vielfältigen Begegnungen mit Musikern aller Horizonte.“
Als klassischer Tubist, bevor er zum unverzichtbaren Tuba-Spieler der europäischen Jazz-Ensembles wurde, entdeckt er ein völlig vergessenes Instrument wieder, das er am CNSM in Paris unterrichtet und das zufällig der Vorfahre der Tuba ist: die Serpent. Seine Forschungen über dieses Instrument (in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Instrumentenbauer Stefan Berger) führten ihn dazu, dieses Renaissance-Instrument in seine Kompositionen und in das Barockensemble zu integrieren.
Heute ist seine Schöpfung eine Alchemie aus Edelmetallen, die die verschiedenen musikalischen Kulturen darstellen, in denen er lebt. Michel Godard teilt eine Musik aus der Zeit; als multidimensionaler Musiker eröffnet er Perspektiven für neue Generationen von Forschern und Schöpfern.
Termine/Zeitraum:
Sonntag, 11. Mai 2025, 17:00 Uhr
Ortsdetails:
Alte Turnhalle
3993 Grengiols
ÖV-Haltestelle:
Grengiols
Bhf. MGB
Preis-Infos:
Abendkasse: Eintritt 25.-, keine Voranmeldung nötig
Bis 16 Jahre gratis
Weiterführende Links:
Lucas Niggli
Srf – Michel Godard